Waende Südost

Dominik Hebestreit (Wuppertal)

the beginn

Hier hat jemand gemalt

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The way back 🙂

Hier hat auch jemand gemalt

Dominik Hebestreit (Wuppertal)

Das Bild von Dominik Hebestreit, welches sich ca. 250 m von den anderen Bildern entfernt in der Nähe einer Fußgängerautobahnbrücke befindet, ist wie ein Triptychon in drei Teile geteilt.

Die beiden äußeren Bilder sind bunt, erinnern an Comics oder Werbemalerei. Dargestellt sind alltägliche Dinge in verfremdeter Manier: Ein Kühlschrank mit Armen, eine Flamme mit Beinen und Schuhen, die ein Blasinstrument spielt, Tiere, die eine Musikkapelle bilden. Im ersten Bildteil – von links nach rechts gesehen – sind die Elemente Wärme und Kälte, Feuer und Eis durch einen Kühlschrank, Eiswürfel, eine marschierende Flamme und ein Feuerauge thematisiert. Die Flammen wirken auch als verbindendes Element zwischen dem linken und dem mittleren Bildteil. Sie leiten vom linken Bild zum mittleren Bild über und es ist unklar ob die Flammen braun oder schwarz sind, also auch aus welchem Bildteil sie kommen und in welchen Bildteil sie hinüberspringen. Der Mittelteil des Bildes ist rein in Schwarz und Weiß gehalten und hebt sich hierdurch noch einmal besonders vom farbenfrohen Rechts und Links ab. Der deutliche Kontrast liegt aber auch in der Thematik des Mittelteils, der besonders dadurch, dass rechts und links von ihm eine solch farbenfrohe, musikalisch gelöste Stimmung vermittelt wird, besonders düster wirkt. Dargestellt sind Skelette von Mensch und Pferd, Insekten in unterschiedlichen Größen, teilweise größer als die Menschen, rennende Figuren, kampfbereit, Wesen, die mit dem Tod zu tun haben, gruselig anzuschauen mit dem Kopf in der Hand. In der Mitte des mittleren Bildes befinden sich zwei annähernd gleich große Insekten, auf den Hinterfüßen stehend, die sich miteinander in einem Kampf befinden. Hinter dem kämpfenden rechten Insekt eine Gruppe von Gestalten, die den Kampf und vielleicht auch ihren Favoriten des Kampfes anzufeuern scheinen, bereit, sich selbst mit Knüppeln am Geschehen zu beteiligen.

Im dritten Teil des Bildes sind bunte und zum Teil bekleidete Tiere vor grünem Hintergrund dargestellt, die eine Kapelle bilden: Ein Elefant führt die Band an, es folgen Nilpferd, Nashorn, ein Ameisenbär oder Flussschwein sowie ein Steinbock. Der Elefant scheint mit seinem Rüssel das Schwarze und somit auch alles Dargestellte des Mittelteils aufzusaugen, evtl. auch umzuwandeln vom Tod zum Leben. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass die dargestellten Gestalten der Düsternis, von der Saugkraft des Elefanten angezogen, in die entgegengesetzte Richtung laufen. Obwohl der Elefant kein Instrument spielt, macht er Musik. Es sieht so aus, als pupse er eine Melodie. Die anderen Tiere spielen drei Blasinstrumente und eine Pauke. Als Betrachter des Geschehens steht am Rand ein Frosch mit Holzbein und Zeitung in der Hand. Über ihm das Pseudonym des Künstlers („Birne“) und am rechten Abschlussrand des Bildes ein Dank an die Initiatoren der Veranstaltung.

Als verbindendes Element taucht Musik in allen drei Bildteilen – dargestellt u.a. durch Noten, die auf den Bildhintergründen in unterschiedlichen Farben gemalt sind – als Thema auf.

Dominik Hebestreit über sein Bild: Mein Bild handelt vom Tod, dem Leben (auch dem Leben von Dingen), dem Spaß, der Musik, der Leidenschaft zu sprühen, heiß oder eben kalt zu sein und im weitesten Sinn von Energie.

Dominik Hebestreit, geboren 1979, lebt und arbeitet in Wuppertal. Der Diplom-Kommunikationsdesigner arbeitet seit 1996 als freischaffender Graffiti- und Streetart-Künstler unter dem Pseudonym „Birne“. Das Schaffen von Dominik Hebestreit umfasst Zeichnen und Illustrieren, Malerei mit verschiedenen Farben, Lacken und Sprühdosen, sowie Grafik und Filmkunst. Sein Hauptaugenmerk gilt der freien und angewandten Gestaltung von Wandflächen und Objekten im städtischen Raum.

Seine freien Arbeiten gliedern sich in das traditionelle Stylewriting, in eine freie Malerei mit der Sprühdose, anderen Malmitteln und Werkzeugen auf verschiedenen Malgründen, losgelöst vom traditionellen Graffitiwriting und vom Umgang und Arbeiten mit verschieden Genres von Film und Video.

„Mein selbstironisches Tag steht für eine positive Grundhaltung, gute Laune und mich selbst nicht allzu ernst zu nehmen. Graffiti hat für mich viel mit Zeichnen zu tun und ich widme neuen Skizzen viel Zeit. Ich habe auch den Anspruch, dass alle meine Pieces unterschiedlich aussehen müssen. Während meines Studiums nahm ich viele visuelle und konzeptionelle Anregungen auf, insbesondere aus der filmorientierten Kunst- und Medienszene. Ich verarbeite sie in meinem eigenen dynamischen Stil. Die ursprünglichen Inspirationen und die zeichnerische Schule als plakativer Graffitiwriter kann und möchte ich dabei nicht leugnen. Viele meiner freien und auftragsgebundenen Arbeiten zitieren – offen visuell oder hintergründig konzeptionell, direkt oder indirekt – die Chiffren der Szene, häufig auch mit Bezügen auf ‚Masterpieces‘ anderer Phasen der Kunstgeschichte.“

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