Waende Südost

Freiwillig (Essen)

the beginn

Hier hat jemand gemalt

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The way back 🙂

Hier hat auch jemand gemalt

Freiwillig (Essen)

Der Hintergrund des Bildes von Freiwillig ist einheitlich hellblau gehalten und vermittelt damit Ruhe, wie es auch ein strahlend blauer Himmel täte. Die vier weiteren verwendeten Farben sind Schwarz und Weiß für die Schrift, Rot in Kombination mit Weiß für die Darstellung des Absperrbands und Braun-Grau für die Sitzmöbel. An zwei Stellen im Bild tauchen Sitzgegenständen in Gruppierungen auf. Zum einen vier unterschiedlich große Stühle und ein Hocker, sowie in einem weiteren Abschnitt des Bildes eine Gruppe von zwei Stühlen. Die unterschiedlich großen Stühle und Hocker, die unterschiedlich großen und kleinen Menschen Platz bieten, sind in unruhiger Reihung dargestellt. Manche wirken wie auf einem Bein stehend oder vor dem blauen Hintergrund schwebend, fast tanzend. Solange sie nicht besetzt sind, scheinen sie sich frei in Bewegung zu befinden.

Als drittes wichtiges Element, neben dem blauen Hintergrund und den Stühlen, durchzieht ein großes rot-weißes Absperrband das Bild und unterteilt es so in mehrere Abschnitte. Ein rot-weißes Band, welches als Absperrband normalerweise die Funktion hat, auf die Besonderheiten einer räumlichen Gegebenheit hinzuweisen und Menschen davon abzuhalten sich zu nähern, hat hier eine andere Bedeutung. Es hebt sich wie ein Signal vor dem blauen Hintergrund ab, unterteilt zwar das Bild in mehrere Abschnitte, ist aber gleichzeitig das verbindende Element des ganzen Bildes. Es ist der rot-weiße Faden, der die Stühle verbindet und auch das vierte Element des Bildes – die Schrift – wie eine Umrahmung ins Bild einbindet.

Der dargestellte Satz lautet:In unserer Stadt / ist für jeden / ein Platz frei.Der Satz ist in drei Abschnitte unterteilt, die an drei Stellen im Bild auftauchen. Das verbindende Band umrahmt nicht nur den Text, sondern unterstreicht deutlich die ebenfalls verbindende Botschaft.

Freiwillig, Essen. Der Street-Art-Künstler „Freiwillig“ kommt ursprünglich aus dem traditionellen Graffiti, das er seit Anfang der 90er Jahre intensiv betrieb. Heute experimentiert er im öffentlichen Raum mit einem der simpelsten denkbaren Materialien: dem rot-weißem Absperrband. Zu den Arbeiten lässt er in der Nähe oder direkt am Objekt einen „Freiwillig“- Sticker kleben, der die Echtheit und, wie er sagt, „Doofheit“ der Streetart aufzeigt. Mit dem Band in der Tasche sondiert er die Möglichkeiten, wie man damit neue und andere Flächen einnehmen kann und ihnen zum Beispiel „einen Stillstand oder einfach eine andere Atmosphäre verpassen“ kann.

„Die Szene wurde mir (…) zu langweilig und auch zu populär – jeder war plötzlich Skater, DJ oder Writer. So entschloss ich mich 2004 mit dem Absperrband loszuziehen. Da zeigen dir die Umgebung und dein Auge schon, was passieren kann, das ist ein bisschen wie beim Graffiti. Ich bin erstmal völlig frei bei dem, was ich tue und wie ich mit dem Band arbeite. Von klein bis groß, hoch und niedrig und dick und dünn, da ist erst mal alles offen. Ich sperre Bereiche ab, um dann zu schauen: Wie lange bleibt das da, wie verändert sich das mit der Zeit? Wie reagiert etwa der Gärtner, der plötzlich ein Loch mit einer Absperrung drumherum im Vorgarten hat? Was passiert mit der Kanalbrücke, die ich mit vielen Streifen von dem Band zum Duschvorhang für die Schiffer auf dem Rhein-Herne-Kanal gemacht habe. Oder mit diesen weiß verpackten Strohballen, die ein Bauer mit Rute und Rottweiler verteidigen wollte, als ich damit eine Aktion plante. Nach ein paar Stunden Warten war ich wieder da…“

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