Waende Südost
Goran Novakovic (Zagreb)Goran Novakovic (Zagreb)
Das Bild von Goran Novakovic ist, anders als die meisten Wandbilder, die während des Projektes Waende Südost entstanden sind, von rechts nach links zu lesen.
Vor himmelblau-weißem Hintergrund hebt sich am rechten Bildrand eine weiße Gestalt ab, die in Seitenansicht vom Knie bis zum Rand des Kopfes in stehender Haltung dargestellt ist. Der rechte Arm ist erhoben und die rechte Hand zeigt mit Daumen und Zeigefinger nach links. Der linke Arm ist ebenfalls erhoben, aber von einem Kleidungsstück verdeckt. Der Kopf ist dem Betrachter frontal zugewendet. Das Gesicht ist nicht zu erkennen, vielmehr scheint auf dem Gesicht eine schwarze Maske zu liegen, aus der zwei leuchtend rote Augen direkt auf den Betrachter schauen. Der Kopf ist von einer Art Gloriole oder Heiligenschein umgeben. Die Kleidung besteht aus einem weißen Gewand, welches aus nebeneinander liegenden Dreiecken zusammengesetzt scheint. Das Gewand ist weit um den Körper herumdrapiert, so dass die Körperlichkeit der Figur eindeutig negiert ist. Das weiße Gewand im Zusammenhang mit dem Heiligenschein, sowie der machtvollen Haltung und Gestik der Gestalt deuten auf die Darstellung einer Gottesfigur, nicht auf die Darstellung eines Menschen.
Diese Gottesfigur deutet mit der rechten Hand auf gelbe, orange, rote, graue und grüne Dreiecke, die sich in der Bildmitte links neben der Figur befinden und wie aus ihrem Zeigefinger herauszukommen scheinen. Wie ein Zauberer, der dem Betrachter ein Feuerwerk Buntes beschert.
Eine aus diesen Dreiecken gebildete Gesamtfigur ist nicht zu erkennen. Die Dreiecke liegen in horizontaler oder senkrechter Position wie ungeordnet mal direkt nebeneinander oder auch mit freiem Raum zwischen sich, aber sie berühren sich immer, wenn auch nur an der Spitze. D.h. sie gehören zu einem Gesamtgebilde. An der Stelle, an der die bunten Dreiecke enden, erscheinen vor dem immer gleichen Hintergrund in grau-weißer Farbe Vogelgestalten, die wie Origami-Kraniche aus gefaltetem Papier aussehen. Diese wie dreidimensional wirkenden unterschiedlich großen Vögel fliegen nach links. Neben dem Eindruck, dass es sich um Origami-Kraniche handelt, kann durch die grau-weiße Farbigkeit auch die Vermutung aufkommen, dass die Vögel von silbrig-metallischer Konsistenz sind.
Goran Novakovic wurde 1982 in Zagreb, Kroatien geboren. Im Jahr 2002 verließ er das Kunstgymnasium Zagreb mit einem Abschluss als Grafikdesigner. 2007 nahm er das Studium der Malerei an der Akademie der Künste in Zagreb auf, in der Klasse von Prof. Igor Roncevic.
Er stellte im Rahmen des 30. Salon Mladih (30. Jugendsalon) in Zagreb 2010 aus, sowie bei der internationalen Studenten-Wettbewerbs-Ausstellung Transform 2011 in Sofia, Bulgarien, die von der kroatische Künstlervereinigung HDLU organisiert wurde. Die Arbeiten von Goran Novakovic basieren auf dem Fotorealismus. Sie verarbeiten, was die Fotografie zu bieten hat, einschließlich Fehlbelichtungen und Bewegungsunschärfen.
„Meistens male ich meine eigenen Fotos, manchmal abgewandelt durch Hinzufügungen aus anderen Fotos oder die Änderung einzelner Teile. Aber ich möchte mich in meinem Tun nie auf nur eine Sache beschränken, die zur Beschreibung meiner Arbeit oder meiner Person dienen könnte. Ich versuche stets thematisch und technisch neue Wege zu beschreiten und bewege mich so vom Fotorealismus zur Illustration. Um das zu präzisieren: Ich glaube, dass es für alles eine je eigene, perfekte Herangehensweise gibt, und dass es an uns ist, diese zu finden. Meine Themen sind oft sozialkritisch, ausgedrückt auf zynische oder direktere Art, gleichzeitig arbeite ich manchmal an Sachen ohne ‚tieferen Sinn‘ und versuche nur ästhetische Ansprüche zu befriedigen.“
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