Waende Südost
Honet (Paris)Honet (Paris)
Rot, Grün, Gelb, Blau, Schwarz, Weiß, Flieder und Beige. Acht Farben, mit denen hauptsächlich runde, aber auch wenige eckige Farbformen entstanden sind, die ein Ganzes bilden. Es trifft eine Farbform auf die nächste Farbform. Begrenzungslinien, die die eine Form von einer anderen Form trennen, sind nicht vorhanden. Beim Erfassen des Bildes wird nach einer Ordnung gesucht, einem Rhythmus, in dem das Bild gelesen werden kann, nach Formen, die einen Wiedererkennungswert beinhalten und ein Gefühl des Vertrauten auslösen. Die Farbformen erinnern an bekannte geometrische Figuren. Dieses vermeintliche Versprechen einer bekannten Figur wird aber nur im Fall der Kreisgestalten aufgelöst. Angedeutete Ellipsen, Dreiecke und Quadrate finden keine Vollendung.
Folgt das Auge z.B. einer angedachten Figur, wie dem vermeintlichen grünen Dreieck am unteren linken Bildrand und versucht diese Form zu schließen, so scheitert es unweigerlich. Vielmehr geht die wie ein grünes Dreieck wirkende Gestalt in andere Formen über und wird von anderen Farbformen überschnitten und einbezogen. Keine Farbform gleicht der anderen. Der Blick des Betrachters kann nicht ausruhen und verweilen.
Eine Leserichtung des Bildes ist nicht vorgegeben. Es kann sowohl von links nach rechts, als auch von oben nach unten oder aus der räumlichen Mitte heraus betrachtet werden. Auch ein Springen innerhalb des Bildes ist problemlos möglich. Somit ist der Betrachter frei. Kann sich das Bild in der Betrachtung erarbeiten. Darf sich seinen eigenen Leserhythmus erschaffen.
Honet aus Paris sieht sich als Künstler mit multipler Persönlichkeit. Er schafft Illustrationen im „Gothic-Style“, meistens inspiriert von seinem eigenen Leben, in Kombination mit romantischer Erforschung und Verarbeitung von verlassenen, vergessenen und versteckten Orten.
„Ich fing 1988 mit Graffiti an, bemalte Züge und einige Mauern entlang der Bahnstrecken Anfang der 90er Jahre in Paris. Später in ganz Europa, von London bis Bukarest, von Helsinki bis Athen und weit entfernten Städten wie Moskau, Peking oder Tokio!“
Auf unzähligen Reisen säumen seine Arbeiten den Weg. Wie ein moderner Kreuzgang, bei dem jeder Zwischenstopp eine romantische Hinterlassenschaft bildet – deshalb wählt Honet die Spots, an denen er seine Kreaturen und Wörter hinterlässt, sehr sorgfältig aus. Durch die Abbildung von Skeletten, Monstern, toten Frauen und verwirrenden Texten beschreibt er eine Welt, die nur in seinem tiefsten Inneren existiert. Seine Ironie und die ernsthafte Recherche machen Honet zu einem sehr ehrlichen und erfahrenen Künstler, der sich in jeglicher Umgebung bewegen kann, ohne dabei seinen persönlichen Stil zu vernachlässigen.
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